Ist der Immobilienkauf über einen Makler teurer als ohne Makler?

Immer wieder hört man, dass sich der Verkauf von Immobilien durch die Einschaltung eines Immobilienmaklers verteuert. Nicht zuletzt ist dies der Grund, warum in der aktuellen politischen Diskussion das Bestellerprinzip im Mittelpunkt der Debatte steht. Im Klartext heißt dies, dass zukünftig die fällige Maklerprovision vom Verkäufer bezahlt werden soll, um den Käufer finanziell zu entlasten.

Immobilienverkauf durch Immobilienmakler

Der Kauf einer Immobilien mit Hilfe eines Immobilienmaklers kann weitere Kosten in Form einer Maklerprovision nach sich ziehen. Bis zu 7,14% des Kaufpreises kann diese betragen. Die SPD sieht darin eine Ungerechtigkeit und ein Hindernis für den Weg ins Eigenheim. Deshalb will Bundesjustizministerin Katarina Barley das Bestellerprinzip von Vermietungen auf Immobilienverkäufe ausweiten. Ein Vorhaben, das von Immobilienverbänden scharf kritisiert wird.

Die Studie: Kosten beim Immobilienkauf mit und ohne Makler

AssCompact – Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement berichtet von einer aktuellen Studie, nach der der Kauf einer Immobilien über einen Makler billiger ist als ohne Immobilienmakler (http://www.asscompact.de/nachrichten/studie-immobilienkauf-über-makler-ist-billiger-als-ohne). Dies nährt Zweifel daran, dass das Bestellerprinzip tatsächlich die Käufer entlastet

Laut Studie wurden 300.000 Immobilienangeboten ausgewertet. Das Ergebnis zeigt, dass der Kauf einer Immobilie über einen Makler im Schnitt deutlich günstiger ist als direkt von privat. Im Einzelnen wird berichtet, dass privat angebotene Immobilien durchschnittlich 4,1% teurer sind. Bei Häusern liegt dieser Wert sogar 4,3% und bei Wohnungen 3,9%. Was diese Werte in absoluten Zahlen bedeuten, wird anhand einer Beispielrechnung für eine Eigentumswohnung mit 150 m2deutlich gemacht:

Der durchschnittliche Verkaufspreis eines Maklers beträgt hierfür 2.744 Euro pro m2 bzw. insgesamt 411.600 Euro. Für die gleiche Wohnung müssten Käufer bei privaten Verkäufern durchschnittlich 2.850 Euro pro m2 bzw. 427.500 Euro zahlen. Das sind insgesamt 15.900 Euro mehr als beim Kauf über einen Makler.

Das Fazit: Immobilienkauf über Makler ist billiger als ohne

Welche Schlussfolgerungen können daraus gezogen werden? Offensichtlich arbeitet der Immobilienmakler im Sinne von Käufer und Verkäufer. Offenbar setzen sich Makler regelmäßig bei Verkäufern dafür ein, marktgerechte statt überhöhter Preise anzusetzen. Im Falle einer Einführung des Bestellerprinzips müsste der Immobilienvermittler hingegen nur noch die Interessen seines Bestellers – in der Regel also des Verkäufers – vertreten. Der Käufer würde also in eine schlechtere Position fallen als bisher.